Als wunderbare Ergänzung zu unseren Malerei-Kursen könnt ihr jetzt bei Barbara Jonasch lernen, wie ihr eure Farben selbst herstellt. Im Farblabor bei Barbara geht um die Freude am Experimentieren und die Überraschung was mit den Farben auf dem Papier geschieht!
An was hast du heute Morgen beim Aufwachen gedacht? Heute habe ich Zeit, ich kann tun und lassen was ich will… was möchte ich denn gerne machen, womit will ich heute arbeiten? Heidewitzka es gibt so viele Möglichkeiten!
Was war dein Antrieb, dich im Atelierprojekt zu engagieren? Früher habe ich selbst an einem Malkurs teilgenommen und sehr viel über das Mischen von Farben gelernt. Hierbei verwendete ich fertige Gouache Farben und war überwältigt über die Möglichkeiten des Farben Mischens. Seit einiger Zeit verwende ich hauptsächlich Pigmente und wiederum eröffnet sich ein ganz neues Spektrum der Möglichkeiten, da die meisten Pigmente viel besonderer sind als fertige Tubenfarben – diese Erkenntnisse und Möglichkeiten würde ich gerne weitergeben.
Was finden die Teilnehmer*innen in deinem Kurs? Ich arbeite selbst bei Kremer Pigmente und erlebe oft, dass Menschen unsicher sind, ob sie Pigmente ausprobieren sollen. Diese Unsicherheit möchte ich den Leuten nehmen und sie ein wenig in diese Welt einführen. In meinem Kurs gibt es zunächst eine versprochen kurze Einführung darüber, welche Pigmente es gibt und wie man sie einteilt. Danach gehen wir sofort in den praktischen Teil über in dem wir Pigmente in verschiedenen Bindemitteln anreiben und somit Farbe herstellen. Danach werden wir gemeinsam mit den Farben experimentieren, ob man dabei etwas Konkretes abbilden möchte oder abstrakt arbeitet, ist jedem selbst überlassen.
„Ich liebe meine Materialien – Kreide, Leim, Pigmente. Diese Dinge berühren mich auf eine mystische Weise.“
Welches Werkzeug setzt du am liebsten für deine Kunst ein? Ich arbeite mit historischen Techniken, mein wichtigstes Werkzeug ist mein Wissen durch das Studium der Restaurierung und gleichzeitig mein Drang frei damit umzugehen. Und ich weiss nicht wer das erwartet hätte aber natürlich – Pigmente.
Was ist deine größte Herausforderung im täglichen Leben und Arbeiten? Die Balance zwischen Struktur und Freiheit zu finden, ist eine große Herausforderung. Lange Zeit habe ich mich gegen Strukturen gewehrt, jedoch ist das am Ende einfach nur Energieverschwendung. Es liegt ein großer Nutzen darin sich selbst zu strukturieren. Oft habe ich unendlich viele Ideen was ich ausprobieren möchte und dann ist es sehr schwer sich zu entscheiden.
Welcher künstlerischen Sehnsucht folgst du? Ich liebe meine Materialien – Kreide, Leim, Pigmente. Diese Dinge berühren mich auf eine fast schon mystische Weise. Ich möchte Objekte schaffen, die für den Betrachter die gleiche mystische Kraft ausstrahlen, die ich bei ihrer Herstellung empfinde.
Wobei empfindest du das Glück? Bei mir ist ein sehr starker Moment des Glücks, wenn ich mitten in der Arbeit an einem Kunstwerk bin und einfach alles sich ergibt. Das kann monotones Arbeiten sein, zum Beispiel, wenn ich Kreide in Leim siebe. Die alten Techniken und die vielen einzelnen Schritte bringen Struktur in meinen oft unruhigen Geist, weil ich dann genau weiß was ich als nächstes tue, das macht mich glücklich. Ich glaube das nennt man „sinnliche Gewissheit“.
Ist spielen Kunst oder Kunst ein Spiel? Kunst ein Spiel – das hört sich so wahnsinnig ernst an, als gäbe es am Ende Gewinner und Verlierer. Diese Art von Kunst finde ich uninteressant. Ich gewinne, wenn ich mich wie ein Kind fühle das gerade spielt – der Moment an dem die Zeit stehen bleibt, weil man so versunken ist.