Der expressive Maler Robert Weissenbacher gibt erstmals für das Atelierprojekt Kurse, die sich mit grundlegenden Fragen zum künstlerischen Schaffensprozess beschäftigen.
Foto: Julia Milberger
An was hast du heute Morgen beim Aufwachen gedacht? Schön, mit dem Frühling kommt endlich wieder Licht ins Dunkel! In diesen momentan sehr turbulenten Zeiten freue ich mich wirklich auf neue Lichtblicke.
Was war dein Antrieb, dich im Atelierprojekt zu engagieren? Ich wurde von einer Künstlerkollegin eingeladen, mich an diesem Projekt zu beteiligen. Da habe ich spontan zugesagt, da ich den sozialen Austausch gerade wichtiger denn je finde. Kunst findet schließlich nicht im Elfenbeinturm statt, sondern in unserer Gesellschaft. Im miteinander!
Was bedeutet das Atelierprojekt für dich? Neue Impulse! Kreatives Schaffen ist für mich immer ein Geben und Nehmen. Im Moment beschäftige ich mich wieder viel mit dem Künstler René Magritte. Insbesondere mit seinem Bild „der Verrat der Bilder“. Zu sehen ist eine gemalte Pfeife und die gemalte Schrift (übersetzt:) „Das ist keine Pfeife.“. Dieses Wechselspiel der Bedeutungsebenen hat mich schon immer fasziniert und ist ein Grundpfeiler meines Kunstverständnisses. Eben nichts als gegeben zu akzeptieren und bestehende Deutungsmuster neu zu hinterfragen. Oft mit überraschenden Erfolgen!
„Was ist ein Bild? Dies ist keine Pfeife.“
Welches Werkzeug setzt du am liebsten für deine Kunst ein? Zuerst meinen wachen Blick. Dann: Breite Pinsel und selbst gemischte Eitemperafarbe mit kräftigen Pigmenten auf Leinwand.
Was ist deine größte Herausforderung im täglichen Leben und Arbeiten? Im Grunde dem Motto „sterbe und werde“ gerecht werden zu können. Ich denke, jeder von uns hat seinen eigenen Weg im Leben. Rückblickend wäre ich stolz darauf, wenn ich auf meinen Weg zurückschauend sagen kann, dass ich das mir Mögliche umsetzen und leben konnte. Das hat auch viel mit Loslassen zu tun und gibt der Malerei die nötige Frische um nach vorne schauen zu können.
Welcher künstlerischen Sehnsucht folgst du? In der Malerei einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.
Wobei empfindest du das Glück? Wenn sich eine Kohärenz zwischen Innen- und Außenwelt einstellt: Malen ist da bisher für mich unschlagbar!
Ist spielen Kunst oder Kunst ein Spiel? Max Beckmann sagte mal, dass man Kunst nicht unterrichten – wohl aber Wege zu ihr aufzeigen – könne. Das wird sicher ein Teil des Spiels…