Die Freizeitmalerei bietet vielen Menschen eine Möglichkeit sich in ernsthafter Weise auf Gestaltung einzulassen. Auch wenn in jüngster Zeit das Malen nach der Natur als mögliche künstlerische Position wieder in Erscheinung tritt, in der Fachwelt erfährt plein-air Malerei nach wie vor nicht die Anerkennung, die sie früher einmal hatte. Von Künstlern, seriösen Galerien und Kunstinstitutionen wird hier die Grenze zu professioneller Kunst scharf gezogen. So gesehen ist die Hobbymalerei vielleicht das letzte Tabu der Kunst, eine Art zona non grata, mit der die Profi-Kunstszene kaum je in Berührung kommt. Vor allem der Glaube an Schönheit und Harmonie, an das Vorbild der Natur, die Bedeutung des Motivs und das – unzeitgemäße? – Bemühen um Vollendung stellen für die Fachwelt, die sich traditionell eher der Dekonstruktion der Form als der Bildwerdung von sichtbarer Wirklichkeit verpflichtet sieht, kein ernstzunehmendes Terrain dar. Dieser kleine Film wendet sich in liebevoller Weise einer Kunstausübung zu, die noch der Entdeckung harrt, und gibt Einblick in den Malkurs einer Sommerakademie im Schafhof, dem Europäischen Künstlerhaus Oberbayern.