8 Fragen an Cornelia Eichacker

Cornelia Eichacker und Jess Walter haben wir es zu verdanken, dass es das Atelierprojekt seit über 25 Jahren gibt. Mit Herzblut und Ausdauer führen sie die Kunstschule abseits vom Mainstream. Cornelia ist bekannt für Farbrausch, Licht und Talentförderung durch die Mappenvorbereitungen.

„…Kunst ist für mich kein Spiel, oder wenn, dann ein sehr ernstes Spiel…“

An was hast du heute Morgen beim Aufwachen gedacht?
Ich hab daran gedacht, daß ich mich auf mein neues Atelier freue, und daß ich endlich fertig werden möchte mit der Sanierung. Mein neues Atelier befindet sich in Zorneding. Ich übernehme mein Elternhaus, es ist ein phänomenales Haus. Mein Vater hat es 1960 entworfen. Er war Ingenieur mit sehr großer Affinität zu Kunst und Musik.

Was war vor über 25 Jahren dein Antrieb das Atelierprojekt zu gründen?
Wir wollten frei sein, nicht nur als Künstler, auch als Kunstpädagogen, frei von Lehrplänen, nah an der eigenen bildnerischen Erfahrung pädagogisch tätig sein. Kunstvermittlung im eigentlichen Sinne mit wirklich Interessierten, eine Lehrtätigkeit die von Passion und Leidenschaft zum eigenen bildnerischen Tun getragen ist und den Prozess der bildnerischen Entwicklung zum Thema hat. Das ist uns gelungen. Das war unser Lebenstraum und wir haben ihn realisiert. Das ist ein schönes Gefühl nach so vielen Jahren mit Krisen und Erfolgen.

Was bedeutet das Atelierprojekt jetzt für dich?
Das Atelierprojekt ist für mich zu einer Art Familie geworden. Wir sind untereinander zum Teil sehr intensiv im Austausch. Ich werde so lange hier unterrichten wie es möglich ist, also so lange wie es uns geben wird. Ich geniesse den tiefen Austausch über Malerei und Kunst und vermisse meinen Unterricht, wenn er ausfällt, wie z.b. in der Corona Pause, das hat richtig geschmerzt nicht weitermachen zu dürfen.

Welches Werkzeug setzt du am liebsten für deine Kunst ein?
Pinsel und Palettenmesser und ein umgedrehtes abgewetztes Küchenmesser mit Holzgriff aus der Küchenschublade meiner Mutter.

Was ist deine größte Herausforderung im täglichen Leben und Arbeiten?
Zu überleben, und Platz zu schaffen für die in 40 Jahren entstandenen Flächen, Leinwände, Papierarbeiten und für die noch kommenden Werkzyklen an einem lichten beseelten Ort der eine tiefe Konzentration zulässt.

Welcher künstlerischen Sehnsucht folgst du?
Ich suche das Licht in der Farbe bei größtmöglicher zeichnerischer Dichte und sinnlich nachvollziehbarer Materialität – Naturnähe ohne Abzubilden – viele Wiedersprüche, jede Menge Ambivalenzen, die das Leben ausmachen und meines Erachtens auch die Lebendigkeit einer Malerei.

Wobei empfindest du das Glück?
Wenn ich feststellen kann, daß ich nicht alleine bin mit meiner Sehnsucht.

Ist spielen Kunst oder Kunst ein Spiel?
Kunst ist für mich kein Spiel, oder wenn, dann ein sehr ernstes Spiel in dem ich versuche wesentlich zu werden.