Wir freuen uns, dass Fumie Ogura ein Teil unseres Dozenten-Teams ist. Mit der Skulpturenwerkstatt erweitert sie das Angebot für Kinder im Atelierprojekt. Fumie regt die Kinder dazu an verschiedenste Materialen, zu erforschen und spielerisch drauflos zu bauen.
„Ich fühle mich gut, wenn die einzelne Schraube gerade reingeht und dadurch zwei Materialien sicher verbunden werden. Als Gefühl ist es so: „Yes!!!“
An was hast du heute Morgen beim Aufwachen gedacht?
Ich habe sicher heute beim Aufwachen irgendwas gedacht, aber kann mich gar nicht erinnern. Bei mir dauert es immer lange, bis mein Kopf aufwacht. Beim Kaffee trinken habe ich die Pflanzen am Fenster gesehen. Die Sonne schien so schön stark darauf und sah so aus, als würden sie sagen: „Gieß uns, wir haben Durst!”. Ich habe ihnen Wasser gegeben.
Was war dein Antrieb, dich im Atelierprojekt zu engagieren?
Ich habe irgendwann ein paar Nachbarskinder kennengelernt und oft spontan getroffen und zusammen gespielt. Da dachte ich mir immer, es wäre toll, wenn ich den Kindern Bildhauerei beibringen und mir dafür genug Zeit nehmen könnte. Genau in diesem Timing, bekam ich eine Anfrage für einen Sommer-Workshop einer anderen Institution. Dort habe ich einen Kurs für Kinder und eben auch für diese Nachbarskinder gegeben. Alle haben tolle Arbeiten gebaut und haben gesagt, dass sie das gerne wieder machen wollen. Diese Erfahrung hat mich generell motiviert Kurse zu geben.
Was finden die Teilnehmer*innen in deinem Kurs?
In meinem Kurs können die Teilnehmer*innen frei eigene Skulpturen bauen. Dabei ist mein Ziel, dass sie am Ende selbst mit den eigenen Werken zufrieden sind. Dieses “zufrieden” meint nicht, eine gute Reaktion von anderen Leuten zu bekommen. Sondern, das gute Gefühl durch etwas einzigartiges, das man es selbst ehrlich versucht hat. Wenn ein Versuch nicht klappt, kann man erst danach wissen, dass das so nicht geht. Das bedeutet, einen Schritt weiter!
Welches Werkzeug setzt du am liebsten für deine Kunst ein?
Akkuschrauber. Ich fühle mich gut, wenn die einzelne Schraube gerade reingeht und dadurch zwei Materialien sicher verbunden werden. Als Gefühl ist es so: „Yes!!! “
Was ist deine größte Herausforderung im täglichen Leben und Arbeiten?
Innere Ruhe zu haben. Ich denke im täglichen Leben an Ideen meiner künstlerischen Arbeiten. Manchmal, bekomme ich Ideen aus meinem Kopf ohne direkten Bezug. Da habe ich immer innere Ruhe, glaube ich. Wenn ich viele organisatorische Sachen habe, ist es manchmal schwierig. Aber das kann man nicht ignorieren. Ich versuche immer gut die Balance zu halten.
Welcher künstlerischen Sehnsucht folgst du?
Ausprobieren, dann eventuell weiter machen, was ich noch nicht kenne und was ich interessant finde. Dann kommt irgendwann, irgendwas, was ich jetzt noch nicht einschätzen kann. Flexibilität als künstlerische Praxis.
Wobei empfindest du das Glück?
Es gibt bei mir verschiedene Arten von Glück. Aber ich sehe es so, dass alle Dinge die mich glücklich machen, mehr oder weniger mit anderen Menschen zu tun haben. Z.B. wenn eine neue künstlerische Arbeit gut klappt, freue mich sehr. Dabei haben mich aber, direkt oder indirekt, andere Menschen unterstützt. Manchmal Freunde, die gute Materialläden empfohlen haben oder eine Verkäuferin, die mir gute Tipps für die Technik gegeben hat usw. Also, die positive Haltung von anderen Menschen in der Kommunikation zu spüren.
Ist spielen Kunst oder Kunst ein Spiel?
Kunst ist kein Spiel. Aber ich finde es wichtig, dass man beim Ideen entwickeln, ein spielerisches Gefühle hat.