Silke Blomeyer ist immer im Einsatz um das Atelierprojekt bekannter zu machen und am Laufen zu halten. Mit Spielregeln den Grund der Dinge erfahren oder sich vom Leuchten der Farben verzaubern lassen, das können ihre Teilnehmer*innen erleben.
„Malerei gehe ich wie eine Farbforscherin an.
Ich möchte mehr davon verstehen.“
An was hast du heute Morgen beim Aufwachen gedacht?
Das weiß ich nicht mehr. Meist ist es etwas Banales wie Uhrzeit oder Wochentag. Es sei denn der Wecker erinnert mich…
Was war dein Antrieb, dich im Atelierprojekt zu engagieren?
Das Atelierprojekt war vor mehr als 22 Jahren das rettende Ufer. Ich hatte schon unterrichtet. Hier, merkte ich schnell, kann ich atmen und Unterricht so gestalten, wie ich es will und am besten kann.
Was bedeutet das Atelierprojekt jetzt für dich?
Es gibt mir die Möglichkeit unter den bestmöglichen Bedingungen zu unterrichten. Ich kenne die Unterschiede zu anderen Einrichtungen der Erwachsenenbildung. Auch unsere Kursteilnehmer sind die besten: offen und interessiert. Die Verwaltungsarbeit nebenbei ist zwar nicht das, worin ich am besten bin. Grundsätzlich aber bringt es auf Trab, sich auch mit solchen Dingen zu beschäftigen.
Welches Werkzeug setzt du am liebsten für deine Kunst ein?
Pinsel und Farbe oder Bleistift. Oder meine Hände… oder noch mehr… ich glaube, ich selbst bin das Werkzeug.
Was ist deine größte Herausforderung im täglichen Leben und Arbeiten?
Es ist das Verbinden von Alltag und Atelierarbeit, zwischen banalen Verrichtungen und der höchst anspruchsvollen künstlerischen Tätigkeit hin- und her zu wechseln. Und das wirtschaftliche Denken und Handeln, die Vermarktung sozusagen, ist sie doch vollkommen konträr zum Schaffensprozess.
Welcher künstlerischen Sehnsucht folgst du?
Lebenslange Entwicklung und Neugier ist die Voraussetzung. Ich fürchte, Sehnsüchte spielen bei mir keine so große Rolle. Zwar habe ich eine Vorstellung, was ein gutes Kunstwerk ausmacht. Malerei gehe ich wie eine Farbforscherin an. Ich möchte immer mehr davon verstehen.
Wobei empfindest du das Glück?
Glück, glaube ich, wird überschätzt. Konzentration macht zufrieden und Selbstvergessenheit beim Malen, Singen, Lesen. Alle Tätigkeiten, bei denen man einen Weg aus sich heraus findet.
Ist spielen Kunst oder Kunst ein Spiel?
Kunst und Spiel haben viel Gemeinsamkeit, das Absichtslose, das Zweckfreie aber Sinnhafte. Mit einem spielerischen, experimentierfreudigen Ansatz kommt man beim Malen weit. Jede Spielerei ist aber nicht gleich Kunst!