8 Fragen an Stefan Wehmeier

Malerei und Zeichnung vor der Natur – im Sommer und Herbst auf Burg Wahrberg – das sind ganz besondere Kurse von Stefan Wehmeier. Auch für Radierung und Spannungsmomente zwischen Fläche und Linie begeistert Stefan seine Teilnehmer*innen.

„Ich bin kein Bergsteiger, sondern ein Bergschauer!“

An was hast du heute Morgen beim Aufwachen gedacht?
Eigentlich an nichts Konkretes – ich habe mir nach dem Erwachen, also noch unter der Bettdecke liegend, einen Tagesplan überlegt. Was heute zu tun ist und was ich unbedingt machen möchte. Die Idee dabei ist, der zur Verfügung stehenden Zeit eine gewisse Struktur zu geben. Funktionieren tut es aber selten, da die Tage meist anders verlaufen, als es mein Plan vorsieht.

Was war dein Antrieb, dich im Atelierprojekt zu engagieren?
Ich bin ja recht neu beim Atelierprojekt, kenne es aber als Institution aus der Entfernung schon lange. Viele der DozentInnen sind mir durch ihre künstlerische Arbeit präsent. Ich schätze die Form dieser Selbstverwaltung und die mir angenehm erscheinende Zusammenarbeit untereinander. Durch eine kurzfristige Kursvertretung im letzten Jahr auf Burg Wahrberg bin ich sozusagen ein Teil des Ganzen geworden – und es freut mich!

Was bedeutet das Atelierprojekt für dich?
In erster Linie eine recht angenehme, selbst gestaltete und freie Form des Unterrichtens. Die Möglichkeit, das eigene Wissen weiterzugeben und zu sehen, dass es Früchte trägt. Einen Ort der Kommunikation.

Welches Werkzeug setzt du am liebsten für deine Kunst ein?
Pinsel aller Art, Stifte, Ölkreiden, Spachteln und meine Hände – also ein breites Spektrum ohne wirkliche Priorität.

Was ist deine größte Herausforderung im täglichen Leben und Arbeiten?

Ruhe zu bewahren, den finanziellen Druck zu vergessen und die ständige Selbstmotivation. Der Ablenkung des Alltags zu widerstehen, ins Atelier gehen, kontinuierlich arbeiten ohne das Leben zu versäumen.

Welcher künstlerischen Sehnsucht folgst du?

Der Entwicklung einer eigenen künstlerischen Sprache. Unübliche Sichtweisen zu formen, Darstellungen zu reduzieren. Mit wenig – viel sagen!
Bilder ohne aufgesetzte Botschaften zu schaffen – Räume für den Betrachter ermöglichen.
Arbeiten, die aus sich selbst sprechen.
Da sich meine künstlerische Thematik von Beginn an mit Landschaft und Natur auseinandersetzt, erscheint es mir, als ein manchmal recht schwieriges Unterfangen.

Wobei empfindest du das Glück?

Meist in Momenten: Beim Betrachten von Natur, in der Stille, beim herbstlichen Pilze suchen, beim Türkisgrün des Walchensees – in manchen Kindheitserinnerungen wie dem Duft gemähter Wiesen oder dem Geruch von Kohle in der Luft.
Wenn das Arbeiten im Atelier leicht ist, die Zeit entschwindet, Bilder sich zusammenfügen – einen Weg aufzeigen. Ideen real werden.

Ist spielen Kunst oder Kunst ein Spiel?
Kunst ist harte Arbeit, aber sie sollte spielerisch sein. Und das ist ein hoher Anspruch.

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